KI – Chancen und Risiken für kleine und mittelständische Unternehmen

Über 100 Gäste, darunter viele Interessierte aus kleinen und mittelständischen Unternehmen (KMU), kamen am 11. Januar 2024 ins Innovationszentrum Hamm, um sich umfassend über das Thema Künstliche Intelligenz (KI) zu informieren.

Prof. Dr. Uwe Kleinkes, Studiengangsleiter “Technisches Management und Marketing” an der Hochschule Hamm-Lippstadt und Mitglied des Leitungsgremiums des Virtuellen Instituts Digitale Wirtschaft, hatte zur Veranstaltung „Digital Marketing Day“ eingeladen. Unter dem Motto „Die Bots sind da! KI-Marketing für KMU“ stellten Studierende Einsatzmöglichkeiten, Beispiele, Chancen und Risiken Künstlicher Intelligenz vor.

Prof. Dr. Uwe Kleinkes von der HSHL begrüßt über 100 Gäste beim Digital Marketing Day in Hamm. Foto: Ingo Borowicz (FH Südwestfalen).

Spätestens seit dem 30. November 2022 beschäftigt das KI-Thema weltweit die Menschen. An diesem Tag machte das Unternehmen OpenAI ihre Software ChatGPT für die Öffentlichkeit kostenfrei zugänglich. Innerhalb von 5 Tagen hatte die App eine Million Nutzer. Während große Konzerne, aber auch Schüler und Studenten die Vorteile künstlicher Intelligenz erkannt haben und nutzen, zögern KMU noch mit dem Einsatz. Obwohl nach einer Lonos-Studie 64% der KMU eine Nutzung Künstlicher Intelligenz in Betracht ziehen, setzen bisher nur wenige KI im Unternehmensalltag ein. Dies gilt auch für heimische Unternehmen.

Um die digitale Transformation in der Region voranzutreiben, wurde u. a. das Projekt „Digitalise_SWF“ ins Leben gerufen, zu dem auch das Virtuelle Institut Digitale Wirtschaft (VIDW) zählt. Ziel des gemeinsamen Projekts der Fachhochschule Südwestfalen und der Hochschule Hamm-Lippstadt ist es, die vorhandenen Digitalisierungskompetenzen in die Region Südwestfalen zu transferieren. Veranstaltungen wie der Digitale Marketing Day der Hochschule Hamm-Lippstadt sind dabei ideale Transferformate, um das Know-how der Hochschulen an Bürger und Unternehmen weiterzugeben. Dabei steht aber nicht nur die Vermittlung von Wissen im Vordergrund, sondern auch der gemeinsame Dialog und Austausch mit Gesellschaft und Wirtschaft.

Die Besucher der Veranstaltung in Hamm konnten sich außerhalb der Vorträge an Posterwänden zu verschiedenen KI-Themen informieren und mit den Studierenden ins Gespräch kommen. Fragen zum Projekt Digitalise_SWF und dem VIDW beantwortete Ingo Borowicz, Projektkoordinator des Virtuellen Instituts Digitale Wirtschaft.

An den Posterwänden informierten die Studierenden die Gäste über spezifische KI-Themen. Foto: Ingo Borowicz (FH Südwestfalen).

Während des Marketing Days kam es zu einem regen Austausch zwischen Gästen und Referenten. Vor allem das Thema Urheberrechte wurde stark diskutiert. Dort befindet sich vieles noch in einer Grauzone und bedarf einer einheitlichen Regelung. Ebenso ist bei der Verwendung personenspezifischer Daten Vorsicht geboten. Da oft nicht genau feststeht, ob und wo Daten gespeichert werden, sollte man von der Eingabe persönlicher Daten, z. B. bei der Verwendung von ChatGPT, absehen.

Einsatz von KI in KMU: Referenten und Gäste diskutieren über Chancen und Risiken. Foto: Ingo Borowicz (FH Südwestfalen).

Passend dazu war auch das Résumé von Prof. Dr. Uwe Kleinkes: „Die Künstliche Intelligenz ist eine Maschine, die viele Möglichkeiten bietet. Wichtig ist, dass der Mensch als Pilot die Maschine steuert!“

Hier finden Sie ausführliche Informationen zu den einzelnen KI-Vorträgen der Studierenden:

Generative KI als Gamechanger für KMU

Bereit für die Zukunft im digitalen Marketing? – ChatGPT und Co. im Selbstversuch

Wie Sie Prompt Engineering erfolgreich einsetzen!

Rechtlich und ethisch sicher mit KI

6-Schritte zu Ihrem Erfolg mit generativer KI

 

Digitalise_SWF auf dem DigiDay in Hagen

Fast 40 Unternehmen aus der Region präsentierten am 24. August 2023 auf dem DigiDay in den Räumen der Südwestfälischen Industrie- und Handelskammer zu Hagen (SIHK) Lösungen und Workshops rund um das Thema Digitalisierung. Auch das gemeinsame Förderprojekt Digitalise_SWF der FH Südwestfalen und der Hochschule Hamm-Lippstadt war mit seinem Pop-up-Lab vor Ort.

„Fährt der auch?“ – großes Interesse zeigten die etwa 300 Besucher des DigiDay am A-Bus, welchen Digitalise_SWF direkt am Eingang der Messe präsentierte. Der autonome Bus der Fachhochschule Südwestfalen war bis Ende Juni 2023 zwischen dem Stadtbahnhof Iserlohn und dem Hochschulcampus der Fachhochschule unterwegs und gab im Rahmen des Projektes „a-BUS Iserlohn“ einen Ausblick auf die Mobilität der Zukunft.

Kai Hendrik Müller (r.) und Christof Wenglorz (2. v. l.) von Digitalise_SWF informieren Besucher vor dem A-Bus über das Projekt. Foto: Thorsten Grüne

Am Messestand von Digitalise_SWF wurden die Gäste über das Projekt und die dort angesiedelten sieben Virtuellen Institute informiert. Getreu dem Messemotto „Anfassen und erleben“ konnten die Besucher hier Technologien aus den Bereichen der Virtual Reality (VR) und Augmented Reality (AR) ausprobieren sowie Kekse aus dem 3D-Drucker genießen.

Ingo Borowicz (l.) von Digitalise_SWF im Austausch mit Gästen auf dem DigiDay 2023 in Hagen. Foto: Thorsten Grüne

Ingo Borowicz vom Competence Center e-Commerce (CCEC) der Fachhochschule Südwestfalen vertrat als Projektkoordinator das Virtuelle Institut Digitale Wirtschaft vor Ort. Er informierte Interessenten über die Handlungsfelder und Transferangebote des Instituts.

Für das nächste Jahr plant die SIHK eine digitale Woche in Südwestfalen, bei welcher der DigiDay im Mittelpunkt stehen soll.

Digitale Transformation im Schuhfacheinzelhandel

Das Jahr 2020 wird als das Jahr in Erinnerung bleiben, in dem die Welt mit der Corona-Pandemie konfrontiert wurde und zahlreiche Veränderungen im Alltag und in der Wirtschaft mit sich brachte. Eine bedeutende Entwicklung war der Anstieg des Online-Schuhhandels in Deutschland, der laut einer Studie des Instituts für Handelsforschung in Köln rund 38% aller Schuhkäufe ausmachte. Während sich die Zahlen nach dem Höhepunkt der Pandemie wieder leicht normalisieren, kämpft der lokale inhabergeführte Schuhfacheinzelhandel weiterhin mit den Auswirkungen des wachsenden E-Commerce, was zu sinkenden Umsätzen und Geschäftsschließungen führt.

FachhändlerInnen tauschen sich aus und lösen gemeinsam Probleme

Um mögliche Lösungsansätze für den klassischen Schuheinzelhandel zu diskutieren, hat am 6. Juni 2023 ein bundesweiter Erfahrungsaustausch zwischen SchuhfacheinzelhändlerInnen und WissenschaftlerInnen des Competence Center E-Commerce (CCEC) der Fachhochschule Südwestfalen in Soest stattgefunden. Die Veranstaltung ist Teil des Initialprojekts KOMMIT.digital im Rahmen des Förderprojekts Digitalise_SWF und ermöglichte einen Dialog zwischen UnternehmerInnen und Hochschulen zum Thema Digitale Transformation.

Prof. Dr. Peter Weber begrüßt die Teilnehmenden der ERFA-Tagung

Begrüßung der Teilnehmenden der Erfahrungsaustausch-Tagung durch den Leiter des CCEC Prof. Dr. Peter Weber. Foto: FH SWF

Marcel Patalon und Anja Schulte von der Fachhochschule Südwestfalen beschäftigen sich in ihrer Forschung mit den Themen Digitale Transformation von Städten sowie mit der Analyse von nachhaltigen Lieferketten im Handel und präsentierten Ergebnisse einer Szenario-Analyse, die im Jahr 2020 im Rahmen des Förderprojekts City Lab Südwestfalen durchgeführt wurde. Beide verknüpften in ihren Vorträgen aktuelle Zahlen und Trends zum deutschen Schuhmarkt mit der Entwicklung ländlich geprägter Innenstädte, die eng mit dem Einzelhandel verbunden sind. Die darauf folgende lebhafte Diskussion mit allen Teilnehmenden fokussierte die aktuellen Herausforderungen des Schuhfachhandels und brachte erste operative Lösungsansätze.

Der steigende Online-Direktverkauf der Hersteller an Endkunden ist ein großes Problem

Vor der Digitalisierung war der stationäre Einzelhandel einer der wichtigsten Vertriebskanäle für die Produzenten, um ihre Waren vor Ort an Kunden zu verkaufen. Die HändlerInnen erklärten weiter; dass einige bekannte Hersteller den lokalen Einzelhandel nicht mehr mit Produkten beliefern, sondern in eigenen Online-Shops die Schuhe selbst verkaufen. Dies hat zur Folge, dass immer weniger bekannte Marken in den Ladenlokalen angeboten werden können, was zu einem Attraktivitäts- und Kundenverlust führt. Das Thema Verfügbarkeit ist allgegenwärtig im Handel – aufgrund der hohen Lagerkosten, können kleinere Unternehmen nicht mit den großen Online-Anbietern konkurrieren.

Marcel Patalon und Anja Schulte diskutieren mit Schuhfacheinzelhändler über Digitale Transformation

(v. r. n. l.) Marcel Patalon und Anja Schulte diskutierten mit den SchuhfachhändlerInnen über einen möglichen Nachhaltigkeitsansatz, um der sinkenden Kaufkraft entgegenzuwirken. Foto: FH SWF

Die intensive dreistündige Veranstaltung brachte neben Digitale Point-Of-Sale-Lösungsansätzen noch weitere Ideen hervor, darunter ein Fokus auf nachhaltige Produkte und Verkaufskonzepte sowie die Konzeption einer Schuh-Flatrate speziell für Kinder. Die Teilnehmenden waren begeistert von der Vielfalt der diskutierten Ansätze und waren sich einig, dass der Erfahrungsaustausch auch in Zukunft fortgeführt werden sollte. „Wir werden in Kontakt bleiben und uns weiterhin regelmäßig austauschen“, betonte Prof. Dr. Peter Weber, „Möglicherweise können wir einige der Ideen im Rahmen des Initialprojekts begleiten und umsetzen.“

Digitalise_SWF auf dem Industrie 4.0 Kongress in Hagen

Die SIHK zu Hagen, Kooperationspartner des Förderprojektes Digitalise_SWF, hatte am 15. Mai zum Industrie 4.0 Kongress 2023 eingeladen. Rund 80 Gäste und Aussteller nahmen an der Veranstaltung in Hagen teil. Digitalise_SWF war ebenfalls mit einem eigenen Stand bei der Begleitausstellung vertreten, um das neue Projekt vorzustellen und Kontakte zur heimischen Wirtschaft zu knüpfen.

Markus Kürpick (Wirtschaftsförderung Kreis Soest) und Ingo Borowicz (CCEC, FH Südwestfalen) am Stand von Digitalise_SWF.

Markus Kürpick (Wirtschaftsförderung Kreis Soest) und Ingo Borowicz (CCEC, FH Südwestfalen) am Stand von Digitalise_SWF. Foto: Dennis Netzband, FH Südwestfalen.

 

Daten gewinnbringend nutzen

Die Veranstaltung stand unter dem Motto: „Wie lassen sich Daten gewinnbringend im produzierenden Gewerbe nutzen?“

Ob Verbesserung der Kundenbeziehung, Optimierung von Geschäftsprozessen und die damit verbundene Einsparung von Ressourcen,  Entwicklung neuer Geschäftsmodelle oder als grundlegendes Element beim Einsatz Künstlicher Intelligenz (KI), wie z. B. ChatGPT. Daten sind das Gold der Neuzeit, wenn sie richtig gesammelt, analysiert und bereinigt werden. Gleichzeitig sorgt der steigende Wert der Daten für ein anhaltendes Wachstum im Bereich der Cyber-Kriminalität. Die IHKs in Deutschland wurden letztes Jahr Opfer eines schweren Cyber-Angriffs, was u. a. dazu führte, dass Internetseiten abgeschaltet werden mussten und der E-Mail-Verkehr für mehrere Wochen ausgesetzt wurde. Dr. Ralf Geruschkat, Geschäftsführer der SIHK, ermahnte in seiner Begrüßung daher alle Unternehmer*innen ständig an der eigenen IT-Sicherheit in ihrem Betrieb zu arbeiten.

Auch wenn mit der digitalen Transformation Risiken verbunden sind, so motivierte Geruschkat die Anwesenden dazu, die Chancen der Digitalisierung zu nutzen. Ähnlich sahen es auch die übrigen Referenten: „Einfach mal machen, statt ständig zu reglementieren“.

Erfolgreiche Kick-Off-Veranstaltung „Digitalise_SWF“ in Lippstadt

Am 19. April 2023 fand im Lippstädter Innovationsquartier die Auftaktveranstaltung zum Projekt „Digitalise_SWF“ statt. Vor rund 100 Gästen aus Wirtschaft, Wissenschaft und Politik präsentierten die Fachhochschule Südwestfalen (FH SWF) und die Hochschule Hamm-Lippstadt (HSHL) ihr gemeinsames Digitalisierungsprojekt.

Rund 100 Gäste kamen zur Auftaktveranstaltung nach Lippstadt. Foto: Digitalise_SWF

Rund 100 Gäste kamen zur Auftaktveranstaltung nach Lippstadt. Foto: Digitalise_SWF

„Digitalise_SWF“ startete offiziell am 1. Januar 2023 und wird über 5 Jahre im Rahmen der Initiative „Innovative Hochschule“ von Bund und Land gefördert. Ziel ist es, die Innovationskraft der Region Südwestfalen durch den Transfer von Digitalisierungskompetenzen zu stärken. Der Wissensaustausch zwischen Hochschulen, Wirtschaft und Gesellschaft soll durch Veranstaltungen, Pop-up-Labore oder gemeinsame Projekte stattfinden.

Das Förderprojekt deckt insgesamt drei große Handlungsfelder ab: digitale Industrie, digitale Geschäftsmodelle und digitale Anwendungen. Innerhalb der Handlungsfelder sind sieben „Virtuelle Institute“ angesiedelt, in denen sich Wissenschaftler der beiden Hochschulen zu passenden digitalen Themen zusammenschließen. Das Competence Center E-Commerce der Fachhoschule Südwestfalen ist im „Virtuellen Institut Digitale Wirtschaft“ vertreten. Zusammen mit Partnern aus Wirtschaft und Gesellschaft soll in jedem Institut ein Initalprojekt entwickelt und umgesetzt werden. Die daraus resultierenden Problemlösungen sollen im besten Fall als Standard den digitalen Transfer vorantreiben. Das Initialprojekt des Virtuellen Instituts Digitale Wirtschaft beschäftigt sich mit der Aufgabenstellung „Local Commerce“.

Anja Schulte vom CCEC stellt das Virtuelle Institut Digitale Wirtschaft vor. Foto: Digitalise_SWF

Anja Schulte vom CCEC stellt das Virtuelle Institut Digitale Wirtschaft vor. Foto: Digitalise_SWF

Auf der Veranstaltung in Lippstadt stellten sich u. a. die sieben Institute und ihre Mitarbeiter in Form von Kurzvideos zu den ThemenVR/AR in der Produktentwicklung, vernetzte Mobilität oder innovative Lichttechnik vor. Die abschließenden Podiumsdiskussion führte zu einem regen Austausch zwischen Angehörigen aus Kommunen, Hochschulen und Wirtschaft. Dabei waren sich alle einig, dass „Digitalise_SWF“ ein großes Potential besitzte, verschiedene Protagonisten zu gemeinsamen digitalen Herausforderungen zusammenzubringen und so die Vernetzung innerhalb der Region fördere.

Podiumsdiskussion: Dr. Dagmar Lehmann stellt Projekte von Iserlohn Digital vor. Foto: Digitalise_SWF